Freitag, 2. Oktober 2015

Viel zu erzählen

Ich versuche mich zu erinnern, was so alles passiert ist, kann gut sein, dass ich das ein oder andere auslasse, weil ich es gerade vergesse.
Freitag war die Premiere unseres wundervollen Gänsestücks, das wir Gott sei Dank nur vor der anderen Hälfte unserer Acting Klasse vorführen mussten. Wir haben ugefähr die Hälfte des Scripts ausgelassen, aber nun ja, die anderen haben verstanden, worum es ging.
Später war ich mit Nina in der Haney Place Mall, einem unglaublich riesigen Shoppingcentre-NICHT. Es gibt da ungefähr sechs Läden, deswegen hat es uns nach nicht allzu langer Zeit zu Tim Hortons gezogen, wo wir in den Genuss köstlicher Donuts gekommen sind.
Danach kam uns die Idee, ein "Sleep-over" zu machen, da ich zu Hause die meiste Zeit sowieso nur rumsitze und nichts zu tun habe und wir uns am nächste Tag schon verabredet hatten.
Wir sind also zu mir gelaufen, haben meine Sache gepackt und Ninas Gastvater hat uns netterweise abgeholt (was uns den leider viel zu langen Fußweg erspart hat). Nach leckeren Burgern und "Charlie and the chocolate factory" sind wir in ihr Zimmer gegangen, wo wir schon von ihren Gastschwestern erwartet wurden. Es ist so ein extremer Unterschied- bei mir kommt NIE jemand in mein Zimmer, Ninas Schwestern lassen ihr keine Privatssphäre. Ich weiß nicht, was ich besser finden soll, ich würde gerne mehr mit meiner Gastfamilie machen, aber zu extrem ist natürlich auch doof. Am nächste Morgen lagen wir bis fast 2 Uhr im Bett mit heißer Schokolade und immer mal wieder in Gesllschaft von Paula, der 14-jährigen Spanierin, die ich auch schon aus Sport kannte. Mit ihr sind wir dann irgendwann am Nachmittag zum Fraser River gegangen, der 5 Minuten von mir liegt um ein paar Fotos zu machen.






Am nächsten Morgen wurde erstmal mit dem Geburtstagskind geskypet, meinem nun 13-jährigen Bruder. Danach war ich mit Henrike in der Haney Place Mall, wo wir tatsächlich einen ganz coolen Laden gefunden haben, der mega coole Onesies hatte. Es gab Minions, Olaf den Schneemann, Zebras, Hühnchen, Mickey Mouse und Kängurus.
Nachdem wir uns beide eine neue Sporthose gekauft hatten (die Onesies waren leider zu teuer) sind wir-Überraschung- zu Tims gegangen.
Diese Woche ist bei uns Spirit week, das heißt jeden Tag gibt es ein Motto. Montag war "Comfy day", soll heißen, Schlafanzug- oder Jogginghose, Schlabbershirt und Hausschuhe. Manche der Kanadier laufen immer so rum, aber für mich war es so ein seltsames Gefühl, in Jogginghose zur Schule zu gehen und ich habe mich ziemlich unwohl gefühlt.
Dienstag hat fast niemand das Motto befolgt, es war "tight and bright" aber es gab zwei Jungen aus der 12., die cool genug waren, eine neon orangene Leggins, ein knallgelbes Tanktop zu grünen Schuhen -und jetzt kommt das beste- einer pinken Federboa um die Hüfte zu kombinieren. Dienstag gab es für alle, die wollte kostenloses Frühstück, etwas, das meiner Meinung nach in Deutschland auch eingeführt werden sollte. Das denke ich übrigens bei so vielen Dingen.
Wir habe endlich in Food Studies angefangen zu kochen und die cinnamon buns, die entstanden sind, waren echt lecker. Allerdings mag ich meine Gruppe nicht besonders, zwei sind zwar ganz nett, aber die anderen beiden reden durchgängig über Jungs, Alkohol und Partys, die eine ignoriert alle außer ihre Freundin konsequent und sie haben allen ernstes, nachdem sie kaum geholfen hatten, die beiden größten buns für sich beansprucht, sogar markiert. Nach der Stunde habe ich die Lehrerin gefragt, ob ich die Gruppe wechseln kann, ich hoffe da wird etwas draus.
Mittwoch haben wir in Sport den sogenannten Terry Fox Run gemacht. Kurz erklärt, Terry Fox war ein Mann, der sein eines Bein an Krebs verloren hat und dann mit dem verbliebeden Bein durch ganz Kanada laufen wollte, um Geld zu sammeln. Er hat tatsächlich die Hälfte geschafft, musste dann aber wieder in Behandlung und ist kurz darauf gestorben. Jetzt ist er eine Art Nationalheld und es werden überall Terry Fox Läufe gestartet, um Geld für die Stiftung zu sammeln. So auch an unserer Schule. Die ganze Woche über laufen die verschiedenen Sportkurse 3.4km um den Block. Es geht nach Zeit, man darf gehen, sollte aber so schnell wie möglich im Ziel sein, da der Lauf benotet wird. Wir sind in der letzten Stunde gelaufen und es war ein sehr warmer Tag. Dementsprechend fertig war ich, als ich nach 22min fertig war. Ich finde, dafür, dass ich sonst nie jogge, ist das nicht schlecht und danach habe ich mich sehr gut gefühlt. Damit wir die beim Lauf verbranten Kalorien möglichst schnell wieder auf die Hüften bekommen, sind Nina, Paula, Marisa und ich noch mit zwei anderen Mexikanerinnnen in einen Frozen Yoghurt Shop gefahren. Das ist aber nicht wie bei uns in Deutschland. Es gibt allein mindestens 10 verschiedene Frozen Yoghurts, von Dark Chocolate, über Blueberry zu Mint, Oreo und Coffee. Und die Toppings... Es gibt wirklich ALLES. Cookie Dough, geröstete Kokosnuss, Müsli, Mango, Erdbeeren, Blaubeeren, Oreos, Erdnussbuterstückchen, Smarties, Streusel, Wallnüsse und mein absolutes Favorite: kleine Käsekuchenstücke. Das alles ist nur ein Bruchteil, von dem was dort angeboten wurde.

Später saßen Paula, Nina und ich noch fast eine Stunde an der Bushaltestelle und habe über Gott und die Welt geredet.
Heute war dann mein erstes Hockey Spiel! Wir sind mit Schulbussen zu einer anderen Schule gefahren und haben eins zu null gewonnen :). Ich habe zwar nur ungefähr 15 der 60 Minuten gespielt, aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Das Wetter war ein Traum, wenn auch ein bisschen warm; wir sind ziemlich ins Schwitzen gekommen. Auf der Rückfahrt kam es mir ein bisschen vor wie in einem Film. Dieser kleine enge Bus mit dreizehn Mädels, alle in knallroten Trikots, gut gelaunt und laut singend. Leider habe ich keine Fotos gemacht, nächste Woche haben wir sogar zwei schulfreie Tage wegen eines Hockey Tuniers, ich denke, da werde ich dann welche machen :)

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