Sonntag, 18. Oktober 2015

Hello again

So meine Lieben, nachdem ja jetzt zwei Wochen Funkstille waren, dachte ich mir ich melde mich mal wieder.
Am Freitag vor zwei Wochen war als Abschluss der Spirit week "Rambler Day". Unser Schulteam sind die Ramblers und alle waren in den Schulfarben rot, schwarz, weiß angezogen. In der zweiten Stunde war eine Art Parade in der Sporthalle, wo alle Sportteams rumgerannt sind und beklatscht wurden. Ich bin beim Hockey Team mitgelaufen und es war ziemlich lustig wenn auch sinnlos.
Abends war ich mit Baina und Chris (meinem Gastvater) im Kino in Pitt Meadows. Wir haben uns "The Martian" angeguckt. Ich weiß nicht, wie der Film auf deutsch heißt, aber er ist richtig gut und ich kann euch empfehlen ihn anzugucken. Als erstes war der 3D Effekt kaputt, sodass man alles zweimal gesehen hat, aber sie haben es schnell repariert und dann war es genial. Das einzige Problem war, dass dieser 2-stündige Film erst um 22:00 angefangen hat, sodass wir um halb eins zu Hause waren.
Samstag musste ich früh raus, weil ich mit Nina nach Vancouver gefahren bin. Wir waren erst am Canada Place, wo wir dann auch Mittag gegessen haben und sind nach einem Abstecher nach Gastown ein bisschen in den Stanley Park reingelaufen.









Sonntag ist Jane mit mir nach Fort Langley gefahren, der Ursprung der Kolonie British Columbia. Wir haben uns das Fort angeguckt und sind danach ein bisschen durch das Städtchen gelaufen.


Am Donnerstag waren wir auf einem Hockey Tunier in Chilliwack. Das war ziemlich lustig, auch wenn wir kein einziges Mal gewonnen haben. Meine Mannschaft ist echt cool, deswegen habe ich es trotz Muskelkater und Müdigkeit am nächsten Tag geschafft, mich viel zu früh aus dem Bett zu quälen. Eigentlich war an dem Tag late start, das heißt Schule fängt um 9:45 an, wir durften aber schon drei Stunden früher da sein um erneut nach Chilliwack zu fahren. Auf dem Hinweg haben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang gesehen, der auf den Fotos nur schlecht rüberkommt. Auch der Tag war cool und ich habe das Gefühl, mich wirklich zu verbessern.




Weil ich ja immer mal wieder nachgefragt habe, ob wir nicht mal wandern gehen können, sind Jane, eine Freundin von ihr, Pendo und ich an dem Samstag in den Golden Ears Provincial Park gefahren. Es hat in Strömen geregnet, aber es war echt schön durch den Wald zu laufen. Ich würde es nicht wirklich eine Wanderung nennen, eher einen langen Spaziergang; wir waren insgesamt vielleicht zwei Stunden unterwegs. Jedenfalls sind wir zu einem Wasserfall gelaufen, der mich meine durchweichte Hose hat vergessen lassen. Am Abend sind wir in die Kirche gegangen, wo wir einen Freund von Baina getroffen haben, der ursprünglich aus Deutschland kommt und der mich dann durchgängig auf deutsch angesprochen hat, was ziemlich witzig war, denn sein deutsch war so... na ja.
An dem Wochenende war Thanksgiving. Sonntag sind so gegen 4 die Freunde zu Besuch gekommen, bei denen wir schonmal zum Essen eingeladen waren. Es gab ein riesiges Essen mit Truthahn, Kürbis, Kartoffeln, Cranberries und noch viel mehr. Als wir alle zum Platzen voll waren, haben wir Stadt, Land, Fluss gespielt. Danach bin ich mit Naomi, die so alt ist wie ich in mein Zimmer gegangen und wir haben bestimmt 2 Stunden durchgequatscht. Sie ist richtig nett und wir verstehen uns echt gut, aber sie wohnt leider eine Stunde entfernt.
Weil eben Thanksgiving war, hatten wir Montag schulfrei. Ich bin mit den Deutschen von der Pitt Meadows Secondary School Schlittschuhlaufen gegangen und danach sind wir fast eine Stunde nach Coquitlam gefahren, nur um dort von Mcces zu Starbucks zu Tim Horton´s zu gehen.


Übrigens mache ich zusätzlich zu Hockey jetzt auch noch Cheerleading. Bei den Try Outs dachte ich noch hmm, das ist ja eigentlich nur ziemlich viel mit-dem-Hintern-Gewackle, aber glaubt mir, das ist anstrengender als jedes Hockey Training, das ich je hatte. Wir haben zweimal pro Woche zwei Stunden Trainig und ich kann euch mal im Groben erläutern, wie das erste Training aussah.
1. Aufwärmen
2. Toe-touches: Der bekannteste Cheerleader Sprung. Wir haben ihn ungefähr zwanzig mal gemacht.
3. Double Toe-touches: Das gleiche wie gerade, nur zweimal schnell hintereinander. Auch ungefähr zwanzig Mal.
4. Flugrollen: Sollte bekannt sein. Sechs Bahnen; uns allen war extrem schwindelig danach.
5. Radwenden: Ebenfalls sechs Bahnen (ca. 3 pro Bahn)
6. Unser Tanz: den haben wir schon bei den Try-outs gelernt. Ca. 15 Mal in verschiedenen Geschwindigkeiten
7. Wall Sit: HORROR! Eigentlich mag ich diese Übung, aber wir durften sie ungelogen 7 Minuten halten und zwar mit Variationen aus "Ein Bein gerade nach vorne strecken", "auf die Zehen" usw.
8. Plank: 5 Minuten durchahlten
9. Crunches: Wie Sit-ups nur schmerzhafter. 80 Stück
So, ich denke jetzt könnt ihr euch vorstellen, dass zu Cheerleading weitaus mehr gehört, als nur schön zu lächeln, ein bisschen Pompons schwingen und das Team anzufeuern. Das Training war zwar extrem anstrengend, aber es hat auch richtig viel Spaß gemacht und danach habe ich mich sehr gut gefühlt.
Wegen eines Missverständnisses hat Jane an einer anderen Stelle auf mich gewartet als ich deswegen haben Sophie und ich eine halbe Stunde in der Kälte gestanden und gewartet. Wir hatten nur unsere Sportsachen an und weil uns so kalt war, haben wir angefangen zu tanzen. Es hat darin geendet, dass wir lauthals singend und tanzend an der Straße standen und von jedem vorbeifahrenden Autofahrer dumm angeguckt worden sind. Das war uns aber relativ egal, wir hatten unseren Spaß.
Gestern (Freitag) bin ich nach der Schule mit ein paar Deutschen (Sophie, Henrike und Magdalena) und deren kanadischen Freunden (Haley, Jane und Jacob) ins Coquitlam Centre gefahren. Dort haben wir erstmal gegessen und sind dann abends in einen Karaoke Place gegangen. Dort haben wir ein kleines Zimmer gemietet, wo Sofas und eben eine Karaoke Maschine (?) drinstanden. Wir hatten unglaublich viel Spaß, auch wenn ich mehrmals dachte, meine Stimmbänder wären kurz vorm Reißen. Als wir zurück zum Bus gegangen sind, dachten viele Leute glaube ich, dass wir betrunken waren, weil wir alle total aufgedreht waren und einfach noch weiter gesungen haben.
Heute morgen bin ich früh aufgestanden, denn es ging zum Paintball spielen. Pendo hatte im Sommer Geburtstag und hat ihn heute mit zwei Freunden und mir nachgefeiert. Netterweise durfte ich eine Freundin mitnehmen, denn ein Freund von Pendo ist abgesprungen, sodass die liebe Sophie mit mir zusammen leiden drfte :D Ich sage leiden, weil diese Dinger echt verdammt wehtun, aber fangen wir mal von vorne an. Paintball funktioniert im Allgemeinen ja bekanntermaßen so, dass zwei Teams sich gegenseitig mit Luftdruckgewehren abschießen. Wenn man getroffen wird, ist man raus, allerdings gibt es verschiedene Arten, es zu spielen. Der Tag ging von 9:00-16:30 und wir hatten immer verschiedene "Battles". Jedes Battle wird zweimal gespielt, denn die Teams starten an unterschiedlichen Punkten und haben teils auch unterschiedliche Aufgaben, deswegen wird nach einem Spiel gewechselt. Wir wurden mit Overalls, Helmen und Oberkörper Protektoren ausgestattet. Außerdem haben wir unsere Munition bekommen. Diese Anlage war riesig und in einem Wald und es gab für jedes Spiel unterschiedliche Plätze. Am Anfang haben wir Speed Ball gespielt. Es waren überall Ölfässer aufgestellt und das Ziel war, möglichst viele aus dem gegnerischen Team abzuschießen. Es waren 11 Leute pro Team und dieses erste Spiel haben wir verloren. Ich dachte wirklich daran, aufzuhören, weil es einfach nur beschissen war. Ich habe extrem viel Munition verballert und ich wurde im Nacken getroffen, der immer noch wehtut. Die Paintballs kommen mit so einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus den Gewehren, dass es echt wehtun kann. Das zweite Spiel war ganz okay, hier ging es darum, dass ein Team "unsterblich" war (Zombies), das heißt wenn sie getroffen wurden, mussten sie nicht raus. Das andere Team, die "Menschen" mustten versuchen, mindestens einen am "Leben" zu halten, dann haben sie gewonnen. Das dritte Battle war mein Favorit. Mitten im Wald standen zwei Schulbusse und zwei Polizeiautos. Das eine Team war Prisoners, das andere waren die Cops. Auf den Polizeiautos war jeweils eine "Granate", ein Art Plastikboje, die nur von den Prisoners angefasst werden durfte und von denen in die beiden Schulbusse gebracht werde musste. Die Cops mussten das verhindern.
Ab diesem Spiel haben wir jedes einzelne gewonnen. Es war so ein cooles Gefühl, man hat das irgendwie richtig ernst genommen. Zwischendurch kam es mir wirklich so vor, als hätten wir eine wichtige Mission zu erledigen, und mit diesem Gewehr in den Händen hinter Bäumen, Felsen oder eben Bussen zu kauern und "Sniper" also Scharfschütze zu sein, ist schon cool. Ich hoffe, hier verurteilt mich jetzt niemand, weil es mir Spaß gemacht hat, Leute abzuschießen, das war ja "nur" mit Plastikkugeln und Farbe. Als nächstes stand "Capture the flag" an. Ein Team musste die Flagge auf einem riesigen Felsen verteidigen, die anderen mussten versuchen, sie zu hissen.
Nach einer Lunch Pause wurde unser Team mit einem anderen zusammengetan, sodass wir ungefähr 30 pro Team waren. Jedes Team hatte einen Präsidenten, der ungetroffen zum Startpunkt des anderen Teams kommen musste. Wenn der Präsident abgeschossen wurde, hatte das andere Team gewonnen.
Das letzte Spiel war das Big Game wo ALLE, die an dem Tag da waren zusammen gespielt haben. Zwei Teams a 60 Spieler mussten versuchen, drei Flaggen zu hissen beziehungsweise zu.. (das Gegenteil von hissen). Am Ende waren wir alle schweißnass aber sehr zufrieden.



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