Es tut mir wirklich Leid, dass ich euch hier fast jeden Tag mit neuen Posts zuballere, aber es gibt einfach so viel zu erzählen und diejenigen, die es nicht interessiert, können ja einfach weiterklicken.
Wie am Titel ja unschwer zu erkennen ist, dreht sich dieser Eintrag um den Orientation Day am Dienstag und den gestrigen ersten Schultag. Für die Kanadier hat die Schule schon vorgestern gestartet, für uns Internationals wurde aber eine Einführung veranstaltet.
Um 08:15am hat Jane Ruiqi und mich also am Riverside Centre abgesetzt. Wir waren ein bisschen zu spät und so war die Turnhalle schon ziemlich voll als wir ankamen. Vorne war ein riesiges Buffet aufgebaut. Ich glaube nicht, dass ich schon einmal so viele Menschen aus verschiedenen Ländern in einem Raum gesehen habe. Als wir dann einen Platz gefunden hatten, wurden die verschiedenen Länder nacheinander ausgerufen und die entsprechenden Flaggen hochgehalten (von Italien über Korea, Japan und Mexiko bis hin zu Spanien war fast alles dabei). Wir wurden in verschiedene Räume geführt, eingeteilt nach Herkunftsland und innerhalb dessen nach den Namen.
Dann kam die Testing Phase. Mathe und Englisch. Je 45 Minuten. Man konnte die Erleichterung fast greifen als bekannt gegeben wurde, dass der Mathe Test ausfallen würde. Das "Writing" leider nicht. Wir bekamen eine Themenauswahl aus der wir ein Thema (jetzt hätte ich fast topic geschrieben :D) aussuchen mussten und dann ca 200 Wörter darüber schreiben mussten. Ich habe "My last day at home" genommen und die vorgeschriebene Wortanzahl war gut zu erreichen. Danach haben wir ein paar organisatorische Dinge gemacht, wie unsere Insurance Card zu bekommen und im Anschluss hat uns unsere (superliebe) Betreuerin einen Vortrag über Regeln, Tipps und so weiter gehalten. Dann ging es wieder in die Turnhalle, wo diverse Menschen (sogar 4 Polizisten) eine Willkommensrede gehalten haben. Der Hausmeister hatte die süße Idee, dass jeder von uns in dem Moment ein Selfie machen sollte und dann noch eins wenn wir wieder nach Hause fliegen, als Symbol für die Veränderung. Nachdem uns dann noch ein Jugendcenter vorgestellt wurde, haben wir Tickets für den (oder das?) Lunch bekommen. Draußen standen zwei Essenswagen und vor dem mit den Buritos war natürlich viel Gedränge (zum ersten Mal gegessen; sehr lecker). Dann hatten wir 1 Stunde Pause, in der ich mich hauptsächlich mit anderen Deutschen unterhalten habe- es hat so gut getan, mal wieder seine Muttersprache zu sprechen.
Danach ging es in gelben Schulbussen zum Alouette Lakezum Kanufahren. Das Wetter war leider nicht so gut, es war ziemlich kalt und wolkig und zwischendurch hat es auch immermal wieder geregnet, aber dieser Dunst, der über dem riesigen See hing, hat dem ganzen auch irgendwie eine magische Art verliehen. Jedenfalls sind wir durch einen Naturpark gefahren und das war einfach genau so, wie ich mir Kanada vorgestellt hatte. Unglaublich grün, nass und wunderschön. Als wir angekommen sind, habe ich mich wieder mit ein paar Deutschen unterhalten, während wir auf die Kanus gewartet haben. Es konnte immer nur ein Teil der Internationals gleichzeitig fahren- verständlich, wir waren 7 Busse und irgendjemand hat mir gesagt, dass in einen Bus 50 Leute passen.
Als wir dran waren und in dieses riesige Kanu gestiegen sind, das 22 Leute umfasst hat, hat es zum Glück aufgehört zu regnen. Es gab mehrere Rennen und unser Kanu hat das erste tatsächlich gewonnen, auch wenn wir bei allen anderen immer die Letzten waren. Wir hattten eben einfach keine Chance gegen den Elchs-Bär. Dazu muss man sagen, jedes Kanu hattte hinten einen Erwachsenen, der gelenkt hat und dieses eine Kanu hatte eben den Elchs-Bären. Stellt euch den kanadischsten Menschen, vor und kombiniert das mit den kanadischsten Klamotten, die ihr euch vorstellen könnt, dann habt ihr den Elchs-Bären. Holzfällerhemd, Fellweste, Stiefel, Hut, Vollbart. Und dann hat er immer wieder Laute von sich gegeben, die wirklich an Elche erinnert haben. Nach unseren diversen Niederlagen, die niemendem etwas ausgemacht haben, ging es zurück nach Maple Ridge, wo wir von Jane abgeholt wurden. Nach dem Abendessen haben Jane, Baina und ich dann noch einen Film geguckt und dann bin ich ins Bett.
Oh, das hätte ich fast vergessen, an dem Tag habe ich auch noch neue Möbel bekommen. Als ich zurück kam, hatte ich ein neues Bett, einen Nachttisch und einen neuen Dresser + Kommode.
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Alouette Lake |
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Alouette Lake+Janna |
Am nächsten Tag musste ich auch früh aufstehen, denn mein erster Schultag stand an. Diese erste Woche bringt Jane uns immer noch, ab nächster Woche werden wir dann den Bus nehmen. Schule beginnt hier um 8:30am. Wir kamen also in diese riesige Schule und hatten keine Ahnung, wo wir hinmussten. Ich meine, wir hatten eine Raumnummer, aber den zugehörigen Raum zu finden ist verdammt schwierig. Wir haben es dann aber geschafft und hatten anstatt der ersten Stunde wieder mal Orientation. Das heißt wir haben Stundenpläne, einen Planer und ein Locker bekommen, uns wurde erklärt, wie man Kurse wechseln kann und wir haben eine kleine Schulführung bekommen, die in unserem Fall allerdings etwas spärlich ausgefallen ist, da die Liaison sich einfach eine Schülerin, die gerade auf dem Gang war, geschnappt hat und sie zum
guide verpflichtet hat. Die Stundenpläne sind etwas verwirrend, aber wenn man es einmal verstanden hat, geht es. Ich habe insgesamt 8 Fächer. Jedes davon hat einen bestimmten Buchstaben, von A bis H. Es gibt
week one und
week two. Einfach gesagt hat man montags und mittwochs die Fächer von A bis D und dienstags und donnerstags die Fächer E bis H. Allerdings wechselt die Reihenfolge, in denen man die Kurse hat, der Rhythmus wiederholt sich alle zwei Wochen-dafür sind
week one und
two. Freitags ist der Stundenplan jedes Mal anders, deswegen ist der Schulplaner so wichtig, denn darin ist ein Kalender, der einem die Kombination für jeden Tag sagt.
Danach ging es dann auch schon los mit dem Unterricht.
PE 10 Girls
Sport war gestern mein erstes Fach. Eigentlich bin ich in grade 11, in Sport aber eben in 10 und in Social Justice in 12. Ich hatte natürlich keine Sportsachen dabei, was aber nicht besonders schlimm war. Erst hat die Lehrerin ziemlich viel geredet, uns gesagt, was sie von uns erwartet und so weiter, dann sollten wir in Gruppen entscheiden, was wir am liebsten machen würden und was überhaupt nicht. Der ganze Kurs hat dann abgestimmt, und yeah, ich werde von Leichtathletik verschont. Danach sollten wir uns einen Partner suchen und wir haben
Mouse and cat gespielt. Ich habe mich zum Glück ganz gut mit einer Mexikanerin verstanden und wir haben auch die zweite Aufgabe zusammen gemacht. Man musste zu zweit die Halle durchqueren und nur die vorgeschriebenen Körperteile durften bzw mussten den Boden berühren, z.B. eine Hand, ein Hintern und zwei Füße. Danach haben wir zwei große Gruppen gebildet. Wir mussten uns in einen Kreis stellen und jemandem gegenüber die eine Hand geben, jemand anderem die andere. Dann mussten wir uns, ohne die Hände zu lösen, entknoten, was in einer Gruppe von fast 12 Mädchen ziemlich schwer ist.
Morgen werden wir wahrscheinlich draußen Sport haben, was bei dem Wetter bestimmt schön ist.
Nach Sport hatten wir eine halbe Stunde Lunch, die einzige Pause den ganzen Tag lang. Mittagessen ist also schon um 11:15, was gar nicht so komisch ist, wie es sich anhört. Die Pause habe ich gestern mit den Mexikanern verbracht, heute leider mit den Deutschen, doof ich weiß, aber ich habe einfach noch niemand anderen, zu dem ich mich setzen könnte. Ich bekomme immer Essen von zu Hause mit, bis jetzt immer einen Apfel, einen Schokoriegel und Käsebrötchen, man kann aber auch in der Cafeteria Essen kaufen.
Food Studies 11
Ich kam leider zu spät, weil ich den Raum nicht gefunden habe. Die Türen von den Räumen sind fast immer offen und ich stand gefühlte 5 Minuten in der Tür, weil kein Stuhl mehr frei war. Die Lehrerin hat mich gar nicht bemerkt und einfach geredet und die Schüler haben mich angestarrt, bis dann irgendwann ein Junge einen Stuhl für mich geholt habe. Er hat dann auch sofort gefragt, wer ich bin, wo ich herkomme und mir erzählt, dass er auch mal fast einen Austausch nach Deutschland gemacht hätte. Leider musste ich mich dann wegsetzen, weil der komplette Tisch grade 12 war, aber ich bin an einen Tisch mit ein paar netten, wenn auch nicht ganz so interessierten Mädchen gegangen. Unsere Lehrerin hat uns erst einmal einen Vortrag darüber gehalten, was wir machen werden, und dass Food studies nicht nur kochen, sodern eben auch studies ist. Wie auch schon in Sport haben wir Formulare bekommen, die die Eltern unterschreiben müssen. Dann sollten wir einen Fragebogen ausfüllen, warum wir das gewählt haben, was wir erwarten und wollen und so weiter. Im Anschluss haben wir ein Blatt bekommen mit Sätzen wie "Someone who can name a celebrity cook" oder so was und man sollte rumgehen und jeden Namen genau einmal da eintragen, wo es passte. Die Aufgabe war gedacht zum Namen lerne, was aber nicht wirklich funktioniert hat, weil einfach alle bei anderen abgeschrieben haben.
Earth Science 11
Earth Science ist eine Mischung aus Bio, Chemie und hauptsächlich Erdkunde. Mein Lehrer ist glaube ich ziemlich cool und nett. Er hat mit einer Power Point Präsentation gestartet, die uns einen Überblick über die Themen und mal wieder die Notenvergabe gegeben hat. Ich glaube, in Canada werden extrem viele Tests geschrieben, mündliche Mitarbeit zählt eher weniger. Auch Hausaufgaben steuern einen großen Teil zur Note bei. Mal wieder durften wir einen Fragebogen zu Wünschen, Erfahrungen, Erwartungen aber auch Hobbies und Zielen ausfüllen. Am Ende der Stunde hat der Lehrer mir dann netterweise noch mit meinem Lockerschloss geholfen, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich es aufbekommen sollte.
Nach der Schule sind wir in mehrere Malls gefahren, weil wir eine Sim Karte für mein Handy besorgen wollten, aber bei dem ersten Anbieter wollten sie mir ein neues Handy andrehen, weil meins wohl nicht funktioniert und dem zweiten haben sie mir erklärt, mein Handy sei "locked" also nicht für Kanada freigegeben, ich könne es aber für 80 Dollar freischalten. Zum Glück ist mein Gastbruder ziemlich gut in allem, was mit Technik zu tun hat und so hat er das Handy für mich freigeschaltet. Viel Geld gespart; mal gucken, wann ich dann tatsächlich eine Karte bekomme...
Pendo trägt normalerweise in einer benachbarten Siedlung Zeitungen aus, aber sie ist momentan ziemlich krank, also haben Jane Ruiqi und ich das gemacht. Es hat nur ungefähr 10 Minuten gedauert und ich war froh, dass ich etwas zu tun hatte, außerdem war der Abend sehr schön. Wir wohnen ziemlich nah am Fraser River und von da, wo wir die Zeitungen hingebracht haben, konnte man ihn sehen, also habe ich Jane gefragt, ob ich kurz ein Foto machen dürfte und das hat sie auf die Idee gebracht, zum Fluss zu fahren. Als wir also fertig waren, sind wir an eine Art Aussichtsplattform gefahren, direkt am Fluss. Unter uns haben diverse Leute ihr Glück beim Angeln versucht und einige hatten echt große Fische aus dem Fluss gezogen, fast so lang wie mein Arm. Es war schon interessant zu sehen, wie die Menschen die Fische noch vor Ort ausgenommen haben, aber auch ein bisschen ekelhaft, weswegen ich froh war, dass wir nicht allzu nah waren. Außerdem habe ich die meiste Zeit sowieso den wunderschönen Sonnenuntergang beobachtet, von dem ich natürlich auch einige Fotos gemacht habe (leider nur mit meiner grottenschlechten Handykamera, denn wer nimmt schon zum Zeitungaustragen eine Kamera mit?)
Wieder zu Hause habe ich meine ganzen Fotos an die Wand gehängt; mein Zimmer wird immer schöner.
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Fraser River |
Acting 11
Zweiter Schultag, erste Stunde, hammer Fach. Wir haben in unserer Schule neben einer Bücherei, einer Autowerkstatt, einer Turnhalle, mehreren Schreinereien und Nähräumen ja auch einen relativ großen Raum für Theater. Und genau da bin ich heute morgen mit einem anderen deutschen Mädchen hingegangen. Unsere Lehrerin war mir sofort sympathisch und man hat ihr ihre Begeisterung fürs Schauspielern total
angemerkt. Wir haben gestartet mit diversen Namensspielen und dann mussten wir durch den Raum laufen und es gab verschiedene vorgeschriebene Situationen. Z.B.
Drunken Sailor oder
Marriage Proposel oder
Sophie takes a shower, die man dann immer mit verschiedenen Partnern darstellen musste. Danach wurden wir in zweier Gruppen eingeteilt und hatten 5 Minuten Zeit um eine 45 sekündige Szene im Auto zu kreiren um sie dann vor dem ganzen Kurs vorzuführen. Ich habe mit einem Mädchen zusammen gespielt, die schon Erfahrung mit Schauspiel hat; ich war die Mutter, sie das nervige Kind. Die Vorführungen waren echt cool, kaum jemand hatte Hemmungen und einige waren echt kreativ und haben sehr authentisch gespielt. Ich war ziemlich nervös, auch weil die meisten anderen Muttersprachler in Englisch sind, aber in dem Moment hat es echt Spaß gemacht. Im Anschluss konnten wir diejenigen loben, die es unserer Meinung nach besonders gut gemacht haben und
"guess what?" Ich wurde genannt :) Danach haben wir noch ein bisschen Impro gemacht und dann war mein vorraussichtliches Lieblingsfach auch schon vorbei.
Francais Langue 11
Französisch war das einzige Fach vor dem ich etwas Angst hatte, weil ich eigentlich in French 9 oder 10 kommen wollte und jetzt in French Immersion (anspruchsvoller)11 bin. Und leider hat sich meine Angst bestätigt. Was nicht besonders zum Wohlfühlen beiträgt ist das Verhalten unserer Lehrerin. Als erstes hat sie gefragt, wer alles ein Wörterbuch dabei hat und als sich nur zwei gemeldet haben hat sie den beiden gesagt, sie müssten uns anderen ausbuhen. Ein anderes Beispiel ist, als ihr Stift runtergefallen ist, meinte sie nur "Edward!" und hat auf den Stift gezeigt und nachdem er ihr ihn gegeben hat, hat sie sich nicht einmal bedankt. Außerdem meinte sie, es wäre ihr total egal, ob wir sie mögen würden oder nicht, dass wir sie nicht langweilen sollen und dass sie nicht ein Wort Englisch hören will.
Das schlimmste in Französisch ist aber die Aussprache. Die Leute sprechen hier mit einem so unglaublich extremen Akzent, dass ich fast nichts verstehe. Wenn ich mich konzentriere, geht es bei der Lehrerin, aber als die anderen Schüler gesprochen haben, klang das für mich wie Chinesisch. Beziehungsweise wie Englisch, weil sie alles so unglaublich komisch aussprechen. Zum Glück habe ich ein deutsches Mädchen neben mir sitzen, ohne sie würde ich sofort wechseln. Wobei, wahrscheinlich nicht, denn ich muss ja irgendeinen Französich Kurs belegen, weil ich es ja auch in Deutschland hätte und ich bezweifle, dass ich die Leute in anderen Kursen besser verstehen würde, außerdem ist das Niveau in meinem jetzigen Kurs ähnlich wie in Deutschland (hoffe ich). Was wir machen mussten, war frei über das zu sprechen, was wir heute morgen gegessen haben, unser schlimmstes Ferienerlebnis und unseren zweiten Vornamen und zwar vor der ganzen Klasse. Wir durften aber nicht einfach sagen dies war das schlimmste Erlebnis oder das ist mein Name, wir mussten noch sagen warum, wie wir uns gefühlt haben, warum wir heißen, wie wir heißen... Die Kanadier hatten-so weit ich es verstehen konnte, keine Probleme mit dem Sprechen, aber als ich dran war war ich kurz vorm Heulen und habe extrem gestottert und keine passenden Wörter gefunden.
Nach der Stunde bin ich zu der Lehrerin gegangen, um mit ihr darüber zu sprechen. Da war sie dann eigentlich ganz nett und meinte, ich solle erst einmal in dem Kurs bleiben, weil die anderen Kurse zu einfach wären.
Also Französisch wird definitiv nicht mein Lieblingsfach werden aber wie sagt man so schön: "What doesn´t kill you makes you stronger"
Social Justice 12
Social Justice wird glaube ich ganz cool, die Lehrerin scheint nett zu sein und die Themen interessieren mich sehr. Wir haben eine Liste mit Themen bekommen, die wir nicht alle durchnehmen werden, die aber drankommen könnten. Unter anderem Rasismus, Frieden, Frauenrechte, Kinderarbeit, Sklaverei, Homosexualität, Armut, Apartheid und vieles mehr. Im Unterricht sollten wir dann nur noch eine Definition von Social Justice verfassen und dann war es auch schon vorbei.
Pre-Calculus 11
Als letztes hatte ich Mathe. Auch hier sitze ich neben einer Deutschen, was aber ganz gut ist, denn so können wir zusammen rätseln, was diese ganzen Ausdrücke auf deutsch bedeuten könnten. Als wir damit fertig waren, haben wir bemerkt: Mathe ist so einfach. Wir haben eine Lehrerin, die total begeistert von dem Fach ist. Sie hat uns Arbeitsblätter gegeben, die die ganze Klasse dann zusammen gelöst hat. Wir sollten herausfinden, ob Zahlenreihen arithmetisch
oder geometrisch sind und ob sie einen linearen oder einen-passt auf- nicht-linearen Graphen darstellen. Also seeeeeehr schwer :D
Wir haben heute schon wieder um 5:00pm Abendessen gegessen, aber ob ihr es glaubt oder nicht, das ist für mich total okay. Dadurch, dass Lunch einfach schon so früh ist hat man auch dementsprechend früh wieder Hunger.
Achja genau, was ich noch über Schule sagen wollte: Ich habe ein bisschen Schiss, weil ich eben ziemlich viele Hausaufgaben werde machen müssen (ich glaube der Satz ist falsch, ich weiß aber gerade nicht, wie es richtig heißt) plus tests plus Arbeiten plus Referate und ich denke, das ist schon für Kanadier ziemlich viel und für mich dank der Sprache umso härter.
Eine andere Sache ist, dass die Leute hier Austauschschüler gewohnt sind, das heißt manche fragen dich vielleicht wo du herkommst und wie lange du bleibst, aber nur im absoluten Ausnahmefall bist du für die Kanadier etwas Besonderes. Das macht es natürlich ein bisschen schwerer Freunde zu finden. Die Kanadier haben ja ihren Freundeskreis und dazu kommen manchmal noch die Sprachprobleme. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich kanadische Freunde finden werde, bis dahin müssen eben die Deutschen herhalten ;). Und mir ist natürlich klar, dass ich nicht erwarten kann, gleich am ersten Tag zehn neue Freunde zu haben.
Ich weiß, dieser Post ist endlos lang geworden und ich musste diverse Pausen machen, weil ich einen Krampf in der Hand bekommen habe, aber ich hoffe, ihr könnt so einen Einblick in mein Leben hier bekommen und es wird ja niemand gezwungen, sich diese Einträge durchzulesen. Außerdem schreibe ich diesen Blog auch ein bisschen für mich selbst, da ich, wenn es zum Tagebuch schreiben kommt gänzlich versage, meine Erinnerungen aber trotzdem festhalten möchte, also wie gesagt, fühlt euch nicht dazu verpflichtet, euch durch diese ganzen Sätze zu quälen. Wenn ihr es schon bis hier geschafft habt: Herzlichen Glückwunsch!
Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen, falls meine Kommasetzung und meine Grammatik nicht besonders gut ist, ich hab nur irgendwie momentan das Gefühl, sowas überhaupt nicht mehr hinzukriegen.
Und danke danke danke für eure E-mails und Whatsapp Nachrichten, ich freue mich wirklich sehr darüber, auch wenn ich es nicht immer schaffe, sofort zu antworten.
Ich vermiss euch alle und hoffe, es geht euch gut!